Kiveda-Werbung…

Hi ihr Lieben,

kennt ihr die Kiveda-Werbung? Bestimmt habt ihr sie schon mal im Fernsehen gesehen. Ich finde diese Werbung ziemlich daneben und ein erneutes Beispiel für alltäglichen Sexismus.
Der Mann meckert, „er wolle so langsam schon mal wieder etwas Warmes“ und daraufhin kümmert sich die Frau mit dem Fön darum, dass der Käse auf dem Brot warm wird, denn sie haben noch keine Küche. Ich frag mich da aber, wieso es denn die Aufgabe der Frau ist, dass etwas warmes zu Essen auf den Tisch kommt? Der gute Herr kann doch auch selbst zum Fön greifen und sich seinen Käse warm machen, oder? Nein, die Frau soll das doch bitte machen – denn Frauen sind ja traditionell fürs Kochen zuständig. Auch die Aufmachung der Frau und ihr Gebaren sind irgendwie sehr merkwürdig und auffällig. Sie erinnert mich wieder einmal an Donna Reed in der „Donna-Reed-Show“. In Deutschland hieß die Show: „Mutter ist die Allerbeste“. Donna Reed spielt in dieser Show die perfekte 50er Jahre Hausfrau, die, stets perfekt gestylt, den ganzen Tag kocht, backt, putzt, wäscht und so weiter. Die Frau in dem Spot ist aufgemacht wie Donna Reed: sie trägt eine Hochsteckfrisur, eine Perlenkette  und Perlenohrringe, sowie ein schönes Kleid, welches nicht mehr unbedingt der heutigen Mode entspricht, sondern sehr an die 50er-Jahre erinnert.
Ich frag mich nun, was dieser Spot soll und was die MacherInnen damit bezwecken wollen und ob das eine ungewollte, oder bewusste Anspielung auf dieses „Hausfrauenideal der 50er-Jahre“ ist. Ich denke, dass es kein Zufall ist und sich so mancher Mann und bestimmt auch manche Frauen dieses Ideal zurückwünschen…jedoch ist dies nur Spekulation und wäre ein unglaublicher Rückschritt.
Ach ja, am Ende sagt die Frau noch, als die Küche dann steht, „genau so habe ich mir das vorgestellt“ – als hätte sie ihr Leben lang nur von einer perfekten Küche geträumt und wäre nun auf dem Zenit all ihrer Träume…liebe Mädels, ihr dürft gerne höher streben, eure Träume sind nicht auf die perfekte Küche beschränkt, ihr dürft auch von Karriere träumen 😉 wobei das wiederum auch nicht heißt, dass ihr unbedingt Karriere machen MÜSST – macht einfach, was ihr wollt, solange ihr niemandem damit wehtut und macht bitte Nichts, was euch „die Gesellschaft“ als „das Richtige“ vorgaukeln will!

3 Gedanken zu “Kiveda-Werbung…

  1. natürlich gibt es immer jemanden der sich angegriffen fühlt – einfach zu sagen: eine weitere schlechte werbung reicht nicht – nein es geht gleich wieder um sexismus. natürlich hätte man auch ein schwules päarchen an den tisch setzen können. und dann wäre jemand gekommen und hätte gesagt, dass das ein bloßstellung des passiven partners ist???? kümmert euch um die wirklich wichtigen dinge in leben. bienensterben zb.

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    • Ich werde die Tage noch einen Blog-Eintrag dazu machen. Wenn dich meine Beweggründe interessieren, warum ich mich gerade mit diesem Thema beschäftige, dann kannst du diesen ja lesen.
      Ich denke jedoch nicht, dass du die omnipotente Position innehast, zu bestimmen, was „die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind“.
      Zu den Bienen: das eine schließt das andere ja nicht aus und natürlich interessiert und beunruhigt mich das Bienensterben ungemein – ich habe mich darüber auch schon ausgelassen, jedoch nicht hier im Blog (könnte ich noch nachholen!) und habe auch dort schon die Antwort bekommen, ich solle mich doch den wichtigen Dingen widmen. Jeder findet was anderes wichtig und das ist auch in Ordnung. Aber manche Sachen, wie Rassismus, Sexismus, Faschismus und dergleichen gehen halt einfach gar nicht in meinen Augen.

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  2. Alice Schwarzer lässt grüßen: In alles und jedem und überall ist Sexismus, lasst uns alle und alles „gendern“.

    Zum einen finde ich die Werbung lustig, sie bedient sich den Klischees und das ist sicherlich von den Machern so gewollt. Dazu wird der Ausspruch des Mannes ja ironisch gekontert indem die Frau den Fön auspackt.

    Ich hab jetzt keine Zahlen zur Hand aber meines Wissens nach ist Kochen bzw. die Küche immer noch zu grob zwei dritteln in der Hand der Frauen, Männer holen zwar auf aber es ist nach wie vor so das Frauen allgemein mehr im Haushalt, wozu meines erachtens nach die Küche gehört, arbeiten. Dazu kommt das überwiegend Frauen das letzte Wort beim Küchenkauf haben (lässt sich auch belegen, hab da mal eine Marktstudie zu gelesen) da Sie mehr Zeit in der Küche verbringen (auch Hobbymässig, nicht nur als Nahrungsversorger).

    Die Werbung hin oder her, die Tatsache ist ja das dieses Klischee ein Klischee ist und von der Realität längst eingeholt wurde. Diese Werbung hat sicherlich nicht das Potential die Uhr zurückzudrehen.

    Ich denke man kann überall Sexismus sehen wenn man es den sehen will. Zudem ist Werbung die nicht provoziert keine Werbung. Wenn man es so sieht haben Sie bei dir genau das erreicht was Sie ereichen wollten: Deine (negative?) Aufmerksamkeit.

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